“Mein Großvater ist eine Briefmarke”, Laura Kenins

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Zusammenfassung

Obwohl Lettland die Rückkehr der ausgewanderten Letten und ihrer Familien wünscht, war es für mich oft verwirrend und auch stressing, in das Land meiner Großeltern “zurückzukehren”. Eines Tages aber auf der Post fühlte ich endlich, dass ich hierher gehöre.

Biografie

Meine Großeltern wanderten während des 2. Weltkrieges von Lettland nach Kanada aus und waren stets Teil der dortigen aktiven Lettischen Gemeinde. Ich habe Lettland zum ersten Mal 2005 besucht und zog 2012 dort hin. Ich arbeite als Journalist und Künstler in Riga.

1. Meine Großeltern kamen, wie viele andere Letten, während des zweiten Weltkrieges aus Lettland nach Kanada.

2. Und dies nicht direkt: zuerst schickte man sie während der Besetzung der Baltischen Staaten durch die Nazis zum Arbeiten nach Deutschland,

3. dann flüchteten sie nach Paris, wo mein Großvater seine Kompositionsstudien beendete und anschließend eine Arbeit in Kanada angeboten bekam.

4. Viel später erst kam ich von Kanada nach Lettland, um hier zu leben.

5. Nach dem Lettischen Immigrationsgesetz und -konvention bin ich als “trimdinieks” oder Exil-Lette geboren. / HI

6. Manchmal fühle ich mich hier als Lette, manchmal nicht. / Guten Tag, bitte einen Kaffee (in betontem Lettisch) / Ja, wir haben Kaffee (lachend, auf Englisch)

7. Klempner: Ich brauche etwas Zeit, ich bin gerade mit diesem FREMDEN hier / Kunde: Nein, wir brauchen Sie nicht zu bezahlen, so geht das hier nicht!

8. Aber im November 2012 brachte die Lettische Post eine Briefmarkenserie heraus, die Komponisten gewidmet war. Eine von ihnen zeigte meinen Großvater.

9. Ich möchte bitte acht von diesen Briefmarken. / Von diesen?? Sind Sie sicher? /Ja… Das ist mein Großvater!

10. Der Postbeamte gab mir einige große Briefmarken aus den vollen Briefmarkenseiten dazu. So fühlte ich mich nochmal als richtiger Lette mit Großvaters Briefmarken in der Hand.